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Die Entdeckung Nordamerikas


Der Italiener Christoph Kolumbus erhielt 1492 von der spanischen Krone den Auftrag, einen Seeweg nach Indien zu finden, der kürzer war als die von Portugal entdeckte und genutzte Route um das afrikanische Horn.

Er beschloss auf der Grundlage des aus Nürnberg stammenden runden Globusses vom spanischen Andalusien aus Richtung Westen aufzubrechen, um die Erde zu umrunden. Er versprach sich dadurch einen kürzeren Seeweg nach Indien als jenen, den die Portugiesen nutzten. Jedoch berechnete er aufgrund des mangelhaften Kartenmaterials den Umfang des Äquators falsch und damit zu niedrig. Ein weiteres Problem ergab sich dadurch, dass zwar seit der Antike angenommen wurde, dass die Erde rund sei, doch die römisch- katholische Kirche diesen Gedanken als ketzerisch ansah, weshalb viele Matrosen vor der Umrundung der Welt beängstigt zurückwichen.


Doch der wirtschaftliche Nachteil von Spanien im Vergleich zu Portugal ließ die Zweifel schwinden und machte die Unternehmung der Umrundung der Erde in den Augen der spanischen Krone unumgänglich. Am 3. August 1493 brach Christoph Kolumbus von Palos de la Frontera mit drei Schiffen, der Santa María, Pinta und Niña, auf in See. Keiner seiner Begleiter war bisher länger als einen Monat auf hoher See gewesen, weshalb baldig Unruhe ausbrach und eine Meuterei zu befürchten war. Christoph Kolumbus spielte jedoch das Glück zu, denn mit geschickten Ansprachen an seine Mannschaft und einer Kursänderung Richtung Südwesten erreichte er am 12. Oktober 1493 nach dem Überstehen eines schweren Sturms die Karibik. Er ging in den Bahamas auf der Insel San Salvador an Land. Da er Gott dankbar war, dass er die Insel erreichte, gab er ihr diesen Namen, da San Salvador Heiliger Erlöser bedeutet.

Weil Christoph Kolumbus dachte, er habe Indien erreicht nannte er die Ureinwohner der nordamerikanischen Insel fälschlicherweise Indianer. Wie überliefert ist, tauschte Christoph Kolumbus mit den dortigen Ureinwohnern, die ihm und seinen Untergebenen mit einer Mischung aus Scheu und Neugierde entgegentraten, mitgebrachte Glasskugeln und farbigen Mützen gegen Papageien, Wurfspiele und Baumwollfäden. Als er wieder Richtung Spanien aufbrach, nahm er sechs Einheimische mit, um sie dem spanischen Königshaus zu präsentieren. Schon damals vermerkte Christoph Kolumbus, man könne die Ureinwohner leicht zum Christentum bekehren und als Sklaven ausbeuten.


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