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Die Amerikanischen Jungferninseln


Die Inselkette der Amerikanischen Jungferninseln ist ein wahres Sinnbild für die Kolonisation des nordamerikanischen Kontinents.

Sowohl die Entdeckung durch Christoph Kolumbus, dessen Namensgebung der einzelnen Inseln, die Vernichtung der Ureinwohner, die Kämpfe und Verhandlungen der europäischen Mächte um die Amerikanischen Jungferninseln, sowie die landwirtschaftliche Nutzung durch Sklavenarbeit spiegeln dabei den Verlauf der Urbarmachung der neuen Welt durch den Okzident wieder. Die Amerikanischen Jungferninseln sind zusammengesetzt aus den drei Inseln Saint Croix, Saint Thomas und Saint John. Christoph Kolumbus erkundete sie nacheinander, aber aufgrund des großen Abstands von 70 Kilometern zwischen der zuerst entdeckten Insel Saint Crox und den nah beieinander liegenden Saint Thomas und Saint John bildeten damals in seinen Aufzeichnungen lediglich die letzteren zwei Eilande die Jungferninseln.


Den Namen gab er ihnen wegen ihrer Pracht nach der Mythe der heiligen Ursula. Obwohl Christoph Kolumbus die ungefähr 349 km² großen Amerikanischen Jungferninseln entdeckte, versuchten zuerst Engländer und Holländer die Inseln zu besiedeln. Infolgedessen wechselte der Besitz mehrfach zwischen dem spanischen und dem französischen Königshaus, bis 1665 sie vorerst in den Besitz der Franzosen überging. Dieser Zustand hielt jedoch nur kurzzeitig vor, denn ab 1666 hisste das dänisch-norwegische Königreich auf Saint Thomas seine Flagge, nahm es somit in Besitz und begann es zu besiedeln. 1685 wurde ein Vertrag zwischen dem Königreich und Brandenburg zur Vermietung der Insel abgeschlossen und 1689 weiteten die Brandenburger ihre Macht in dieser Region von Nordamerika mit der Besetzung der so genannten Krabbeninseln aus.

Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Erste ratifizierte am 13. August 1720 eine Urkunde über den Verzicht der meisten Kolonien des deutschen Reiches, womit auch der Besitzanspruch auf Saint Thomas negierte. Saint Croix wurde 1674 unter französische Fahne genommen und 1733 von Dänemark abgekauft. Dänemark baute hier durch Sklavenarbeit Zuckerrohr an. Es kam 1848 zum Aufstand dieser ausgebeuteten Unfreien, der in die Geschichtsbücher des Inselstaates einging, da er auf blutigste Weise niedergeschlagen wurde, aber auch ein Anstoß waren, die Sklaverei abzuschaffen. Zu Beginn des ersten Weltkriegs erwarben die Vereinigten Staaten von Amerika die Amerikanischen Jungferninseln, um Marinestützpunkte zu errichten. Bis heute sind die Amerikanischen Jungferninseln ein nicht- assoziiertes Mitglied der USA, woraus sich ein enormer wirtschaftlicher Nutzen für die Inselkette entwickelt hat.
 


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